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Digital Twin – Future Gamechanger

Der Digital Twin ist ein Begriff, der in letzter Zeit sehr oft verwendet wird. Leider wird er nur selten umfassend gesehen oder komplett verstanden. Vielfach wird der Begriff mit IoT oder BIM gleichgesetzt. Doch das Konzept und vor allem das Potential dahinter ist viel mächtiger und kann enormen Mehrwert schaffen. Gerade in der Immobilienbranche sind sehr viele Daten vorhanden. Doch meist liegen diese in unterschiedlichen Silos und so fehlt uns das Gesamtbild. Und genau dieses braucht es, um Innovationen zu ermöglichen oder fundierte Entscheide treffen zu können. Es lohnt sich somit Daten aufzunehmen, sie zu pflegen, zusammenzuführen und Wert daraus zu schaffen, und das über den gesamten Lifecycle.


Kernaussagen

  • Innovationen sind Schlüssel zum Erfolg, bzw. Grundlage für das weitere Bestehen von Unternehmen. Das Innovationsmanagement muss ein strategisches Kernelement für die Weiterentwicklung von Organisationen und zur Sicherung des weiteren Bestehens, oder zur Wahrung der Konkurrenzfähigkeit sein.

  • Die Digitalisierung bietet unzählige Möglichkeiten und Optimierungspotentiale. Gerade in der Immobilienbranche kann enormer Mehrwert geschaffen werden. Die beiden vielversprechendsten Elemente sind Daten und Plattformen.

  • Daten sind Grundlage für viele Innovationen. Und zwar Daten aus verschiedenen Silos. Und genau dieser Umstand hemmt uns heute. Wir haben oft keine Gesamtsicht, keine Sicht auf die Gesamtheit der Daten über ein Objekt, oder ein Portfolio, oder über alle Assets eines Unternehmens.

  • Der Digital Twin kombiniert Daten und ist Enabler für Innovation. Er kann mit den folgenden drei Punkten beschrieben werden: Der DT ist ein realitätsgetreues digitales Abbild eines physischen Objektes. Er enthält alle möglichen Parameter, Information und Echtzeitdaten sowie Ziel & Zweck des Objekts. Mit dem DT lassen sich Performance, Verhalten und Nutzung eines Objekts abbilden, vorhersagen und optimieren.

Wandel

Der Druck auf Unternehmen wächst laufend und wird durch diverse Trends getrieben. Dadurch ändert sich die Ausgangslage sowie die Möglichkeiten auf der Seite des Dienstleistungsangebots laufend. Die Digitalisierung ist aber nicht der einzige Treiber für Veränderung, sondern auch steigende Anforderungen von Seiten der Globalisierung oder der allgemeine Wettbewerbsdruck beeinflussen unsere Wirtschaft. Gerade Kundenbedürfnisse und Nachhaltigkeit, welche im Zentrum der aktuellen Dienstleitungsentwicklung stehen sollten, entwickeln sich stark weiter. Energieabsenkung, Kreislaufwirtschaft, kurze Reaktionszeiten, Transparenz und Informationsbedürfnisse sind nur wenige Stichwörter, die für den Kunden und Stakeholder immer mehr ins Zentrum rücken. 

All diese Faktoren stellen Unternehmen laufend vor grössere Herausforderungen:


  • Wie kann ich mit der Entwicklung Schritt halten?
  • Wie kann ich mich von der Konkurrenz abheben?
  • Wo soll ich investieren? Wie kann ich nachhaltig investieren und die Effektivität meiner Investition auch messen?

Innovation
Handlungs- & Optimierungsfelder für Innovationen und Massnahmen im Rahmen der Digitalisierung
Abbildung 1: Handlungs- & Optimierungsfelder für Innovationen und Massnahmen im Rahmen der Digitalisierung

Um Antworten auf diese Fragen zu erhalten und die Weiterentwicklung aktiv voran zu treiben braucht es Innovation. Oder besser sollte das Innovationsmanagement ein strategisches Kernelement für die Weiterentwicklung von Organisationen und zur Sicherung der Konkurrenzfähigkeit sein. Eine gute Idee reicht noch nicht aus. Man sollte sich unter anderen die folgenden Fragen stellen:


  • Wie entsteht Innovation?
  • Wie motiviere ich meine Mitarbeiter und wie entstehen Ideen im Unternehmen?
  • Wie weiss ich welche Idee zur effektiven Innovation führt?
  • Wie nutze ich die gesamte Innovationskraft des Marktes und der Forschung?


Schlussendlich muss sichergestellt werden, dass die Innovationen operationalisiert werden und der anfänglich vielversprechende Mehrwert auch realisiert wird.


Innovationen und die daraus abgeleiteten Massnahmen können in einer der vier Dimensionen liegen:


  • Der Aufbau Digitaler Kompetenz, welche die Grundlage bildet, um den Mehrwert der aufbauenden Dimensionen zu generieren
  • Die Interne Optimierung wie die Effizienzsteigerung, oder die Kostenreduktion
  • Die Verbesserung des Kundenerlebnisses, bzw. die Schaffung neuer Kundenerlebnisse
  • Oder in Kombination dieser beiden Punkte in der Schaffung neuer Services oder sogar neue Geschäftsmodelle

Ein Grossteil der heutigen Massnahmen liegt leider noch immer im Bereich der internen Optimierung und Effizienzsteigerung. Der Kunde sowie die Dienstleistungsentwicklung könnten noch viel mehr im Fokus liegen.

Innovationsprozesses zur Identifikation der Relevanten Ideen
Abbildung 2: Innovationsprozesses zur Identifikation der Relevanten Ideen

Mit einer Potential-Analyse der technologischen Treiber in der Immobilienwirtschaft konnten wir im Rahmen von Interviews bei führenden Dienstleistern und Investoren zeigen, dass vor allem die beiden Treiber Daten und Plattformen mittelfristig sehr vielversprechend scheinen. Aber grundsätzlich wurden alle Treiber mit hohem Potential bewertet.

Nur schon die Digitalisierung bietet eine Unmenge von Technologien und Tools, um besser, schneller, transparenter zu werden und neue Kundenerlebnisse zu schaffen. Mit einem durchdachten Innovationsprozess kann sichergestellt werden, dass aus dieser Vielzahl von Ideen die Relevantesten identifiziert werden und vor allem bis zur Umsetzung gelangen.


Ein Grossteil der Innovationen basiert auf Daten, gerade im Bereich der Digitalisierung. Und zwar Daten aus verschiedenen Silos. Und genau dieser Umstand hemmt uns heute. Meist haben wir keine Gesamtsicht, keine Sicht auf die Gesamtheit der Daten über ein Objekt, ein Portfolio, oder über die Assets eines Unternehmens. Und genau hier kommt der Digital Twin ins Spiel. Er fasst alle Daten eines Objekts zusammen und bildet so ein digitales Abbild. Er bildet somit die Grundlage und ist Enabler für Innovation.

Digital Twin

Es gibt unzählige Definitionen eines Digital Twins. Wir verstehen ihn so:


  • Der Digital Twin ist ein realitätsgetreues digitales Abbild eines physischen Objektes
  • Er enthält alle möglichen Parameter, Informationen und Echtzeitdaten sowie Ziel & Zweck des Objekts
  • Mit dem Digital Twin lassen sich Performance, Verhalten und Nutzung eines Objekts abbilden, vorhersagen und optimieren.

Dem Konzept des Digital Twin liegen genau die beiden vielversprechendsten Faktoren der Digitalisierung, also Daten und Plattformen zugrunde. Daten aus verschiedenen Quellen werden gesammelt und an einem zentralen Ort zur Verfügung gestellt. Natürlich braucht es auch die Intelligenz und weitere Technologien, um das Konzept abzurunden.


Ein DT muss kein vollständiges Abbild eines Objekts sein. Er muss lediglich die Elemente enthalten, die für die definierten Use Cases benötigt werden. Eine Immobilie hat unzählige Datenquellen oder eben verschiedene Datentöpfe. Ein paar Beispiele:


  • Objektdaten: Zertifizierungen, Mikro / Makrolage, Mieterspiegel…
  • Asset Management Daten: Objektstrategie, Absenkpfade, Bewertung & Finanzierung
  • BIM
  • Externe Quellen: Umwelt- und Wetterdaten, Finanzmarktdaten, WP, IAZI, etc.
  • FM mit einem möglichen CAFM
  • Fach Applikationen: ERP, CRM, Baumanagementtools und noch viele weitere
  • Life- & Nutzungsdaten der Immobilie: Smart Building, IoT, Leittechnik und Gebäudeautomation
Digital Twin mit zwei Innovationsansätzen zur Wertgenerierung
Abbildung 3: Digital Twin mit zwei Innovationsansätzen zur Wertgenerierung

Diese unterschiedlichen Datenquellen sollen zu einer Gesamtsicht zusammengeführt werden.


Das Ziel dabei ist nicht neue Daten zu schaffen, sondern im ersten Schritt mit den bestehenden zu arbeiten, die heute bestehenden Silos aufzubrechen, zusammenzufassen und in einem Datenmodell zur Verfügung zu stellen. Und das über den gesamten Lifecycle.

Und genau diese Zusammenführung kann mit einem Digital Twin realisiert werden. Aber nur Daten sammeln und zu verknüpfen, reicht nicht aus. Das Hauptziel ist Mehrwert zu schaffen. in den 3 oben erwähnten Bereichen (interne Optimierung, Neue Kundenerlebnisse oder neue Services und Geschäftsmodelle).


Die Herangehensweise aus Sicht Innovation kann beidseitig erfolgen.


  • Entweder mit dem Business Impact Approach durch die Identifikation neuer UseCases. Dazu braucht es das Innovationsmanagement und die entsprechenden Methoden, um neue UseCases in den drei Dimensionen zu identifizieren.
  • Oder mit dem explorativen Ansatz können durch die Analyse der vorhandenen Daten und der Kombination der verschiedenen Quellen durch DA & AI erstaunliche Erkenntnisse gewonnen werden, die mit einer separaten Betrachtung einzelner Datensätze nicht möglich wären.

UseCase ESG Reporting
UseCase ESG
Abbildung 4: UseCase ESG

Mit dem Beispiel des ESG Reportings kann der Digital Twin verdeutlicht werden. In diesem Fall wird nur das E von ESG betrachtet. Dabei werden verschiedene Daten eines Objekts mit externen Quellen im Digital Twin kombiniert:


  • Objektstrategie mit entsprechendem Energieabsenkpfad und den konkreten Massnahmen,
  • die Nutzungs-, Verbrauchs- und Echtzeitdaten aus den Leitsystemen oder den IoT Sensoren des Objekts
  • Umweltdaten sowie Daten aus Umwelt- und Nachhaltigkeitslabel oder Zertifizierungen

Die Risiken werden quantifiziert und anhand von Vorgaben der EU-Taxonomie kann der CO2 Abdruck des Gebäudes kalkuliert werden.

Das Reporting kann auf Basis dieser Daten tagesaktuell generiert werden und dient:


  • der Transparenz der Anleger, zur Erfüllung der Regulatorien
  • dem Asset Management zur aktiven Steuerung und kontinuierlichen Verbesserung der Immobilien
  • aber auch den Nutzern zur Sensibilisierung

Umsetzung

Wie setzte ich einen Digital Twin technisch um?


Die wichtigsten Elemente in der Kette von der Datenquelle bis zum gewünschten Output (zum Beispiel dem ESG Report) sind:


  • Unterschiedliche Datenquellen benötigen unterschiedliche Schnittstellen (ERP System, Gebäudeleitsystem, BIM, IoT) ➔ Protokolle, Batch, Events, etc.
  • Die Rohdaten werden im Digital Twin gespeichert, können so aber noch aufgrund der Unterschiede der Art und Weise der Daten noch nicht direkt verwendet werden und brauchen zuerst eine Verarbeitung
  • Mit der Transformation werden die Daten so prozessiert, dass sie in einem Datenmodell bereitgestellt werden können
  • Der Zugriff der Zielsysteme, Reports oder APIs kann auf den DataLake, das Data Warehouse oder DataMarts erfolgen. Auch dies ist wieder stark vom Zielservice und den entsprechenden Anforderungen abhängig.

In unseren Projekten wurden wir schon mit einigen Herausforderungen konfrontiert. Die wichtigsten 4 Erkenntnisse:


  • Architektur: denken Sie gross! ➔ die Architektur soll flexibel und für spätere Erweiterungen ausgelegt sein. Dabei sind Kosten- und Anforderungstreibende Cases zu berücksichtigen, die sogenannten Edge-Cases
  • Use Cases: starten sie schlank ➔ Identifizieren sie einen UseCase mit dem sie rasch erste Mehrwerte erzielen können und setzen sie diesen als PoC für die Architektur um, am besten mit MVPs
  • Daten: Binden Sie im ersten Schritt nur die wirklich Case-relevanten Quellen an. Identifizieren sie das richtige oder die richtigen Datenmodelle für Ihre Anwendungszwecke. Gerade bei Immobilien kann ein semantisches Modell für die Allokation der Daten an einer Gebäudestruktur interessant sein
  • Security: Sie arbeiten mit vielen sensitiven und geschäftsrelevanten Daten. Berücksichtigen Sie Security-Fragen von Anfang an und beziehen Sie Experten mit ein.

Damit Sie möglichst rasch von Ihrem Digital Twin profitieren können, unterstützen wir Sie gerne und führen Sie sicher von der Innovation bis zur Realisierung und Optimierung durch den nicht immer einfachen Prozess.

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